—english below—

Bericht von der Veranstaltung am 6.2.17:

Warum kommt es auch in alternativen,
selbstverwalteten Veranstaltungsräumen so oft zu Übergriffen und sexualisierter Gewalt, und was können wir vielleicht dagegen tun?

Zum Kontext der Veranstaltung
Protokoll:
1. Input Awarenessteam von der Party am 10.12.2017
2. Input New Yorck
3. Input Gruppe von FLTI* (aktiv in antirassistischen Zusammenhängen)
4. Zusammenfassung der Diskussionen in Kleingruppen

Zum Kontext der Veranstaltung
Anlass für die Veranstaltung war eine Vergewaltigung auf einer Soli-Party im Dezember 2016. Infolgedessen hat die New Yorck im Bethanien bis auf weiteres alle in ihren Räumen geplanten Soli-Parties abgesagt und beschlossen, dass hier erst wieder Soli-Parties möglich sein werden, wenn bessere Strukturen zur Prävention und demUmgang mit sexualisierter Gewalt geschaffen worden sind, so dass sich soweit wie möglich alle Menschen hier auf Parties sicher fühlen und ohne Angst feiern können.
Da die NewYorck mit diesem Problem nicht alleine ist, sondern es in vielen oder sogar den meisten Veranstaltungsorten regelmässig zu übergriffigem Verhalten kommt, sollte es auf der Veranstaltung nicht alleine um die NewYorck im Bethanien gehen, sondern das Problem breiter diskutiert werden. Die Einladung zur Veranstaltung findet sich hier (http://newyorck.net/).
Zur Veranstaltung am 6.2.17 kamen über 150 Menschen. Das zeigt für uns nicht nur die dringende Relevanz des Problems,sondern auch, dass viele Menschen gerne für Parties ohne Angst aktiv werden wollen. Wir fanden es allerdings sehr schade (und halten es auch nicht für einen Zufall, sondern für ein strukurelles Problem), dass ausgerechnet Cis-Männer* bei der Veranstaltung deutlich in der Unterzahl waren.
(* Als Cis-Männer werden Männer bezeichnet, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Cis ist dabei der Gegenbegriff zu trans.)
Die Idee der Veranstaltung war, sich nach mehreren kurzen Inputs in Kleingruppen zu dem Thema auszutauschen und das dann später in der großen Runde  wiederzusammenzutragen. Nicht nur, aber auch der großen Anzahl der Interessierten war es wohl geschuldet, dass viele Diskussionen nur angerissen werden konnten, und auch viele Themen, die wichtig gewesen wären, nicht besprochen werden konnten.
Weiter unten findet sich ein ausführliches Protokoll vom Treffen, vorweg schon einmal folgende Punkte:

– Wir wünschen uns, dass es nicht bei einer Veranstaltung zu diesem Thema bleibt. Allerdings haben wir als Vorbereitungsgruppe nicht die Kapazitäten, weitere solche Veranstaltungen alleine zu stemmen.

– Wir hoffen, dass sich Projekte, Gruppen und_oder Einzelpersonen finden werden, die Folgeveranstaltungen organisieren möchten. Wer daran Interesse hat, kann sich gerne an unsere Mailadresse (partywithoutfear@riseup.net) wenden

– Wir freuen uns über Feedback zur Veranstaltung am 6.2.17, gerne an unsere Mailadresse (partywithoutfear@riseup.net)

– Wir wollen einen Berlin-weiten Mailverteiler von alternativen Veranstaltungsorten,selbstorganisierten Party-Gruppen und Awareness-Projekten erstellen, um unsgegenseitig über Veranstaltungen, Konzepte, aber auch etwa aktuelle Warnungen bzw. Hausverbote etc. auf dem Laufenden zu halten. Wenn ihr mit Eurem Projekt oder Eurer Gruppe hier drauf wollt, schickt uns ebenfalls gerne eine kurze E-Mail

-Wenn ihr interessiert seid, konkret daran mitzuarbeiten, dass in der NewYorck im Bethanien wieder Soli-Parties möglich sind, und zwar mit deutlich besserenAwarnessstrukturen als bisher, könnt ihr Euch gerne direkt an die NewYorck wenden (newyorck@so36.net)

– Wir unterstützen die Idee eines Blogs zum Thema awareness in Berlin, auf dem dann Flyers in mehreren Sprachen, Hintergrundtexte, Adressen und Links etc. zusammengetragen und gefunden werden könnten.

PROTOKOLL

Ablauf:
* Input Awarenessteam der Party am 10.12.16
* Input New Yorck
* Input Gruppe von FLTI* (aktiv in antirassistischen Zusammenhängen)
* Diskussion in Kleingruppen
* Präsentation der Kleingruppendiskussionen in der Großgruppe und abschließende   Diskussion

1.Input Awarenessteam von der Party am 10.12.16
Es geht uns nicht darum hier mitzuteilen, was genau passiert ist, entsprechend sollen hier keine Details des Vorfalls geschildert werden. Wir sind lediglich hier, um unsere Analyse dessen zu teilen, wie wir mit der Vergewaltigung und dem Täter umgegangen sind, und um Gerüchte über den Umgang damit aus dem Weg zu räumen.

-das Awarenessteam (ca. 8 Personen) wurde über die Vergewaltigung informiert und hat die Party sofort abgebrochen

-der Täter wurde in Begleitung von 20 Menschen rausgeschmissen. Er behauptete, er wisse nicht, was passiert sei, und beurteilte den Rausschmiss als eine rassistische Handlung gegen ihn als Schwarzen Mann

-wir konnten verschiedene rassistische Dynamiken in der Situation feststellen: einmal in der Art und Heftigkeit des Umgangs mit dem Täter und gleichzeitig dieTatsache, dass eine Schwarze Person des Awarenessteams sofort dem Täterumfeld zugeordnet wurde, anstatt als Teil des Awarenessteams identifiziert zu werden (dabei war Teil des Problems, dass wir als Awarenessteam nicht klar markiert und sichtbar waren)

-obwohl wir in Absprache mit der betroffenen Person nicht die Bullen rufen wollten, riefen andere Menschen, die die Situation mitbekommen hatten, unkoordiniert die Bullen. Diese verhafteten den Täter

-Die Polizei wollte ins New Yorck, wurde aber nicht reingelassen

2.Input NewYorck

-wir, die New Yorck im Bethanien, tragen die Verantwortung für diesen Raum, der sich in unserem Projekt befindet und der von sehr unterschiedlichen Gruppen für diverse Veranstaltungen, u.a. auch Soli-Parties, genutzt wird

-wir müssen selbstkritisch sein: wir wussten Bescheid über wiederholte Übergriffe und wir haben es nicht wirklich geschafft auf dieses Problem zu reagieren

-wir haben uns nicht beteiligt am kollektiven Prozess einiger anderer Hausprojekte um sexualisierte Gewalt zu verhindern, und haben einen offenen Brief von November 2014 mit einem Aufruf diesbezüglich (“Wir haben keinen Bock mehr! Offener Brief linker
Veranstaltungsorte” (https://linksunten.indymedia.org/de/node/126868) ) nicht unterschrieben.

-eine frühere Forderung aus der NewYorck selbst, einen vorläufigen Partystop zu machen wurde vomGesamtprojekteplenum (Selbstverwaltungs-Organ der NewYorck)abgelehnt.

-es fehlt oft an Kommunikation darüber, was während Parties und anderen Veranstaltungen passiert (z.B. kommt es vor,dass eine Person rausgeschmissen wird, und beieiner Party eine Woche später problemlos wiederkommen kann…).

-die Parties werden immer von unterschiedlichen Gruppen organisiert, wichtige Infos werden häufig nicht geteilt.

3.Input einer Gruppe von *FLTI* (aktiv in antirassistischen Zusammenhängen)
( *FLTI* ist eine Abkürzung für Frauen_Lesben_Trans_Interpersonen)

-wir sind eine Gruppe die aktiv ist in verschiedenen Kämpfen gegen Unterdrückung, besonders in Kämpfen von Geflüchteten-FLTI*

-wir sind oft frustriert über den Verlauf von Diskussionen über Diskriminierung und unterdrückendes Verhalten, also würden wir gerne ein paar Gedanken undForderungen mit euch teilen. Bezieht diese in eure Diskussion ein!

-Warum kommt es immer wieder zu sexualisierter Gewalt? Unsere Meinung: safe space exisitiert nicht, Awareness funktioniert nicht, Unterdrückungsmechanismen sind zu groß um sie mit einem Awarenessteam verhindern zu wollen, Solipartys sind immer sexistisch (schon durch die Art wie sie organisiert sind: wer macht welchen Job, wer putzt…?)

Unsere Forderungen für die Diskussion heute:
1.Unterdrückung in unseren Kreisen passiert weiterhin aufgrund von patriarchalen Allianzen- brecht patriarchale Solidarität

2.In Diskussionen, in denen Sexismus und Rassismus miteinander verschränkt sind, müssen sich weiße cis-Männer meistens gar nicht zum Thema verhalten/werden nicht konfrontiert. Wir wollen, dass sich weiße cis-Männer klar positionieren, da sie ein maßgeblicher Teil dieser patriarchalen Allianzen sind und von allen gesellschaftlichen Unterdrückungsformen am meisten profitieren! (siehe Text von Nadiye Ünsal:http://movements-journal.org/issues/02.kaempfe/09.%C3%BCnsal–refugees-supporters-oplatz-intersectionality.html)

3.Auf Demos wird immer von praktischer Solidarität gegrölt. Diese erreicht jedoch nicht FLTI*Geflüchtete. Wir fordern weiße cis-Männer dazu auf, nachzudenken, wiesie paraktisch solidarisch sein können mit FLTI* Geflüchteten. Wir haben dazu einige Vorschläge. Falls wer mehr dazu wissen will einfach eine Mail an patriarsch@riseup.net senden

4.Wir wollen alle Solipartys stoppen. Wir finden Solipartys an sich sexistisch, wir finden, dass die Rollen und Aufgabenteilung für die Organisation von Soliparties entlang klassischer Geschlechterrollen passiert – es machen immer FLTI* die ganze Reproduktionsarbeit (Putzen, Kochen etc.) und die Jungs machen sich ne
nette Sause

5.Wir sollten Räume eher für politischen Austausch nutzen und/oder die Räume einfach den FrauenLesbenTransInter* überlassen!

4. Zusammenfassung der Diskussionen in Kleingruppen:
(die folgenden Stichpunkte stellen eine anonymisierte Zusammenfassungder Redebeiträge dar, die in unterschiedlichen Kleingruppen sowie in derabschließenden Großgruppendiskussion gefallen sind. Einige wurden von mehreren Personen vorgetragen, andere nur von Einzelpersonen. Sie stellen in jedem Fall keinen Konsens dar!)

a) Gedanken zum Umgang mit Tätern:

– Kritik am Awareness-Schicht-Konzept: Die kollektive Verantwortung dafür, wer sich in Räumen wohlfühlt, wird an wenige (nüchterne) Menschen delegiert. Alle müssten sich eigentlich angesprochen fühlen, wenn es darum geht, die Athmosphäre im Raum mitzugestalten. Alle müssen aufeinander achten.

– weiße Leute scheinen immer wieder überfordert davon zu sein, Schwarze Täter zu
konfrontieren. Betroffene Personen äußern sich zum Teil aus Angst vor Rassismusvorwürfen nicht. Warum ist das so?

– Wenn nicht-geflüchtete Menschen geflüchtete Täter nicht mit ihrem Verhalten konfrontieren, dann liegt das Problem in einer falschen Rassismusdefinition aufgrundweißer deutscher Schuldgefühle: Wenn wir nicht alle Täter gleich behandeln, sondern zwischen Geflüchteten und nicht-Geflüchteten unterscheiden,
dann ist das Rassismus! Denn dahinter steht eine Wahrnehmung Geflüchteter als einheitliche, vor allem über Fluchterfahrung definierte Menschengruppe, mit denen irgendwie “anders”umgegangen werden muss.

– Es ist Angst davor da, Männer of color auszuschließen, aber vergessen wird der bereits stattfindende Ausschluss von FLTI-Personen, die Angst haben zu Soliparties und linken Veranstaltungen zu kommen/aufgrund Erfahrungen übergriffigen Verhaltens bereits nicht mehr hingehen

– Menschen haben sehr unterschiedliche Biographien, nicht alle haben schon von Sexismus oder Konsens gehört/sich damit beschäftigt bzw. hatten vermehrt Gelegenheit dazu. Sollten wir den Kenntnisstand von Personen zu solchen Themen berücksichtigen, wenn wir mit Tätern umgehen? Sollte die gesellschaftliche Positionierung einer Person eine Rolle beim Umgang mit Tätern spielen oder nicht?

– Wann ist es sinnvoll, Tätern die Gründe für einen Rauswurf nochmal zu erklären? Es besteht auch die Gefahr, Täterverhalten zu entschuldigen, weil die Person zum Beispiel noch nicht von Konsens gehört hatte – das darf nicht passieren.

– Safe spaces gibt es nicht!

– Wie unterscheidet sich der Umgang mit Tätern, die sich aus einer politischen Affinität heraus in linken Räumen aufhalten, und solchen, die diese Räume “nur” zumFeiern nutzen?

– Körpersprache kann sehr unterschiedlich gedeutet werden, sexualisiertes Verhalten fängt nicht für alle am gleichen Punkt an – wie können wir eine Sprache finden, um individuelle Grenzen/erlernte Verhaltens- und Deutungsmuster zu thematisieren?

– sexualisierte Gewalt ist nicht nur ein Party-Problem, sondern auch ein generelles Problem in der linken Szene

b) Handlungsvorschläge:

-cis-Männer sollten cis-Männer Gruppen gründen um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen

– Männer müssen handeln, Täter konfrontieren und Konsequenzen ihres Handelns klarmachen – die Solidarität mit Tätern muss öffentlich gebrochen werden.

– Männer müssen in ihren jeweiligen Gruppen sexualisierte Gewalt thematisieren und sich klar antisexistisch positionieren.

– mehr präventive Werkzeuge (z.B. webblog für awareness bei Partys, Awarenesstelephon, strengere Türpolitik – wie können rassistische Ausschlüsse verhindert werden?)

-das Schweigen brechen: wenn wir sehen, dass Menschen in Schwierigkeiten sind, direkt fragen ob sie Unterstützung brauchen

– es sollten mehr Workshops zum Thema Sexismus organisiert werden

– es könnte eine Liste von Tätern erstellt werden, die sich in linken Räumen bewegen und die aus diesen Räumen ausgeschlossen werden sollen

– Mehr FLTI-Partys!
– es gibt bereits Gruppen, die seit Jahren zum Thema sexualisierte Gewalt arbeiten, und an die man sich wenden kann, zB.

ask_gerda http://askgerda.blogsport.de/
LesMigras http://www.lesmigras.de/
Transformative Justice Kollektiv http://www.transformativejustice.eu/de/
Wildwasser http://www.wildwasser-berlin.de/
Tauwetter http://www.tauwetter.de/de/
Lara http://www.lara-berlin.de/
Hydra http://www.hydra-berlin.de/startseite/

c) Vorschlägebezüglich Awareness-Strukturen auf Soliparties:

– Vor jeder Party könnte es einen awareness-Workshop geben

– es könnte eine Berliner Awareness-Gruppe geben, so wie die Lauti-Gruppe, die Leute schult

– Parties sollten nur noch stattfinden, wenn es eine vorbereitete Awareness-Gruppe gibt

– Rausschmeiß-Politik für den Abend mit der Ansage an Täter: du kannst nochmal zum Plenum kommen, wenn du drüber reden willst, für heute musst du aber gehen

– Awareness-Flyer müssen Leuten persönlich in die Hand gegeben werden, nicht nur auf einem Tisch ausgelegt werden

– Mehr Awareness-Poster mit klaren Regeln darüber, welches Verhalten nicht ok nicht – es sollte hinzufügt werden, dass solches Verhaltenunabhängig von Geschlecht und race nicht geduldet wird

– Awareness-Jingle in mehreren Sprachen auf Partys abspielen

– Awareness-Strukturen sollten auch bereit dazu sein, im Nachhinein Täterarbeit zu machen

– Keinen harten Alkohol ausschenken

– es sollte kein Alkohol an sehr betrunkene Leute mehr ausgeschenkt werden – die Bar muss aufmerksam sein!

New Yorck im Bethanien  April 2017

newyorck@so36.net

 

—english—

Report Back from the event on February 6th, 2017

Why do assaults and sexualized violence occur

so often in alternative, selforganized event spaces and what can we do to change that?

Context for the Event

Minutes

1. Statement by the Awareness Team from the party on 10.12.2016

2. Statement from New Yorck

3. Statement by WLTI* Group (active in antiracist organizing)

4. Summary of the discussion in small groups

Context for the Event

The occasion for this event was a rape at a soli­party in December 2016. As a result, New Yorck im Bethanien cancelled all planned soli­parties in their space until further notice, and decided that it will only be possible to have soli­parties again when better structures for the prevention and han­dling of sexualized violence are created, so that as far as possible everyone can feel safe here and have parties without fear. Since New Yorck is not the only space with this problem, and in many or even most event spaces assaults occur regularly, this event was not intended to deal solely with New Yorck im Bethanien, but rather to discuss the problem on a broader scale. The invitation to the event can be found here (http://newyorck.net/). About 150 people came to the event on 6.2.17. To us, this shows not only how urgently relevant the problem is, but also how many people are ready to take action in order to have parties without fear. However, we were disappointed to notice (and do not believe it is a coincidence, but rather a struc­tural problem) that of all people cis­men* were in a clear minority at the event. (* Cis­men refers to men who identify with the gender which was assigned to them at birth. Cis is the opposite of trans).

The idea of the event was, after a few short statements, to discuss the topic in small groups and then to gather the ideas in the larger group. Due in part (but not only) to the large number of attendees, many discussions could only just be started and we weren’t able to address many topics that could have been important. More detailed minutes were taken at the event and follow below, but first a few points:

We don’t want this to be the last event to deal with this topic. But we, the preparation group, don’t have the capacity to organize further events alone.

We hope that projects, groups and/or individuals will come together who want to organize follow­up events. If you’re interested, please get in touch with us at (partywithoutfear@riseup.net).

We welcome any feedback about the event on 6.2.17, also at (partywithoutfear@riseup.net).

­

We would like to create a Berlin­wide mailing list of alternative event spaces, self­organized party groups and awareness projects, in order to keep each other posted about events, ideas and also cur­rent warnings (bans, etc.). If your project or group would like to join it, just send us a short email.

If you want to participate in making soli­parties possible again at New Yorck im Bethanien ­ with much better awareness structures than before ­ you can contact New Yorck directly at (newyorck­@so36.net)

­

We support the idea of a blog about awareness in Berlin, on which flyers in several languages, background texts, addresses and links, etc. can be collected and easily found.

MINUTES

Statement by the awareness team from the party on 10.12.16

Statement by New Yorck

Statement by WLTI* group (active in antiracist organizing)

Discussion in small groups

Presentation of the small­group discussion and discussion in the larger group

1. Statement by the awareness team from the party on 10.12.16

It is not our intention here to give an exact account of what happened, and so we will not describe any details of the incident. We are only here to share our analysis of how we dealt with the rape and with the offender and to put some rumors to rest about how the situation was handled.

­* The awareness team (about 8 people) was informed about the rape and immediately stopped the party. ­ The offender was thrown out escorted by 20 people. He claimed not to know what had happened and considered his removal from the party a racist act against him as a black man.

­* We observed various racist dynamics at work in the situation: first in the way in which the offender was handled and then when a black person from the awareness team was associated with the of­fender, instead of being identified as part of the awareness team (part of the problem was that we were not clearly marked and recognizable as the awareness team)

­* Although, in agreement with the affected person, we did not want to call the cops, other people who had heard about the situation called the cops in an uncoordinated way. They then arrested the offender.

­* The police wanted to enter New Yorck but were not let in

2. Statement by New Yorck

­

* We, New Yorck in Bethanien, are responsible for this space, which is a part of our project and is used by various groups for a range of events, including soli­parties

­* We need to be self­critical: we knew that assaults had occurred repeatedly and we never really suc­ceeded at reacting to this problem

­* We did not participate in the collective process of some other house projects to prevent sexualized violence and did not sign an open letter from November 2014 with a call on this subject (“Wir haben keinen Bock mehr! Offener Brief linker Veranstaltungsorte

(https://linksunten.indymedia.org/de/node/126868)

­*An earlier demand from within New Yorck to temporarily stop holding parties was rejected by the general assembly of the project (the self­organizing body of New Yorck)

­* There is often a lack of communication about what happens during parties and other events (for ex­ample, someone who is thrown out of one party can attend another the next week with no problem)

­* Parties are always organized by different groups, so important information is often not shared

3. Statement by WLTI* Group (active in antiracist organizing)

( *WLTI* is an abbreviation for Women_Lesbians_Trans_Inter people)

­

* We are a group that is active in different struggles against oppression, particularly in the struggles of refugee WLTI*

­* We are often frustrated by the way in which discussions about discrimination and oppressive be­havior are held, and so we would like to share a few thoughts and demands. Work them into your discussions!

­* Why does sexualized violence occur again and again? Our opinion: safe space doesn’t exist, awareness doesn’t work, mechanisms of oppression are too big to be stopped by an awareness team, soli­parties are always sexist (already in the way they are organized: who does which job, who cleans up…?)

Our demands for the discussion today:

1. Oppression in our social circles can continue because of patriarchal alliances ­ break patriarchal solidarity

2. In discussions in which sexism and racism are entangled, white cis­men often don’t have take a position/are not confronted. We want white cis­men to take clear positions, since they are an essen­tial part of these patriarchal alliances and profit the most from social forms of oppressions! (see Nadiye Ünsals text: http://movements­journal.org/issues/02.kaempfe/09.%C3%BCnsal­­refugees­ supporters­oplatz­intersectionality.html)

3. At demos everyone shouts the same slogans about practical solidarity. But it rarely reaches WLTI*Refugees. We challenge white cis­men to reflect on how they can show practical solidarity with WLTI*Refugees. We have some suggestions. If you want to know more, just send an email to patriarsch@riseup.net.

4. We want to put a stop to all soli­ parties. We think soli ­parties are intrinsically sexist, we think that the roles and distribution of tasks for soli­ parties fall along the lines of classic gender rolls WLTI* people always end up doing the reproduction work (cleaning, cooking, etc.) and while the boys have a good time.

5. We some use for political exchanges instead and/or just give them to the WLTI*!

4. Summary of the discussion in small groups:

(the following points represent an anonymized summary of the comments that were made in the various small groups and in the larger group discussion that followed. Some were made by several people, other only by individuals. They in no way represent a consensus!)

a) Thoughts about dealing with offenders:

­*Criticism of the awareness-shift concept: the collective responsibility for the comfort of everyone in a space is delegated to a few (sober) people. In fact, everyone should feel like they are a part of creating the atmosphere of the space. Everyone should watch out for each other.

­

*Again and again, white people seemed to be overwhelmed by having to confront black offenders. People affected don’t say anything in part out of fear of being accused of racism. Why is that?

­

*If non ­refugees don’t confront refugee offenders about their behavior, then the problem is a false definition of racism based on feelings of white, German guilt: if we don’t treat all offenders equally, and make distinctions between refugees and non­refugees, that is racism! Because behind that is the perception of refugees as a uniform group of people defined primarily by their experience of flight, who need to be treated somehow ‘differently’.

­

* People are afraid of excluding men of color but forget about the exclusion of WLTI ­ people which is already taking place: people who are afraid to go to soli­parties and leftist events, or due to expe­riences of abusive behavior already have stopped going.

­

* People have very different biographies: not everyone had heard of or thought about sexism or con­ sent, others have very often. Should we consider people’s degree of experience when dealing with offenders? Should the social positioning of a person play a role in our treatment of offenders or not?

­

* When does it make sense to explain the reasons why offenders are being thrown out of a party? There is also the danger of excusing offensive behavior because, for example, the person has never heard of consent – that cannot be allowed.

­

* Safe spaces don’t exist!

­

* How does the way in which offenders are treated who come to leftist spaces out of political affin­ ity and whose who ‘only’ come to these spaces for parties?

­

* Body language can be interpreted very differently, sexual behavior doesn’t start at the same point for everyone – how can we find a language to talk about individual boundaries and learned models of behavior and interpretation?

­

* Sexualized violence is not only a party problem, it’s a general problem in the leftist scene

b) Suggestions for action

­* Cis­men should start cis­men groups in order to confront these issues

* Men have to act, confront offenders and make the consequences for their actions clear to them – solidarity with the offenders must be publicly broken

­

* Men need to talk about sexualised violence in their own groups and take clear anti­sexist positions

­

* More preventative tools (for example, a blog on awareness at parties, an awareness phone, stricter door policies – how can racist exclusions be prevented?)

­

* Break the silence: if we see that someone is in trouble, ask directly if they need support

­

* More workshops about sexism should be organized

­

* A list of offenders who hang out in leftist spaces could be created and they should be excluded from these spaces

­

* More WLTI ­ Parties!

­

There are already groups that have been working on the issue of sexualized violence for years, who you can turn to for help, such as:

ask_gerda http://askgerda.blogsport.de/

LesMigras http://www.lesmigras.de/

Transformative Justice Kollektiv http://www.transformativejustice.eu/de/

Wildwasser http://www.wildwasser­berlin.de/

Tauwetter http://www.tauwetter.de/de/

Lara http://www.lara­berlin.de/

Hydra http://www.hydra­berlin.de/startseite/

c) Suggestions about awareness structures at soli­parties:

­

* Before every party there could be an awareness workshop

­

* There could be a Berlin awareness group, like the Lauti (sound system) group, that coaches people

­

* Parties should only take place if there is a well­ prepared awareness group

­

* Ejection policies for the evening with the message to offenders: you can come to the plenum after­wards, if you want to talk about it, but tonight you have to go

­

* Awareness fliers should be handed out personally, not just put on a table

­

* More awareness posters with clear rules about what sort of behavior is not ok ­ it should be in­cluded that such behavior will not be tolerated, independent of gender and race

­

* Play the awareness jingle at parties in several languages

­

* Awareness structures should be ready to continue to deal with the offenders afterwards

­

* Don’t sell hard alcohol

­

* Very drunken people shouldn’t be given more alcohol ­ the bar has to pay attention!

published in April 2017

New Yorck im Bethanien

newyorck@so36.net